....ein Geschenk des Himmels
Nachdem wir schweren Herzen unseren 16 Jahre alten Mischlingshund Bodo einschläfern mussten, war klar, es muss wieder ein vierbeiniger Gefährte ins Haus. Diesmal sollte es ein Hund aus dem Tierschutz bzw. ein Hund sein, der einfach ein neues Zuhause suchte. Eigentlich wollte ich erst mal nur bei Sabine Hochhäuser Bescheid sagen, dass wir langfristig einen Jagdgefährten oder Gefährtin suchen, sie solle sich mal rum hören. Aber wie das Schicksal es so will, hatte sie gerade eine Anfrage eines Jägers, der einen seiner Hunde leider abgeben musste und für eine Deutsch Langhaarhündin ein gutes Zuhause suchte. Alles etwas plötzlich, aber schnell Treffen vereinbart auf halber Strecke zum Kennenlernen. Mein erster Gedanke als Eibe aus dem Kofferraum sprang : " Oh Gott, ist die groß!" Aber sie war super lieb, natürlich zurückhaltend und man sah, dass sie ein freundlicher Hund ist und auch Herrchen und sie waren miteinander verbunden. Auf unsere Frage, ob man sie von der Leine lassen könnte, war die Aussage, ja, und dann kommt sie nach ca. 10 min. wieder. Ok, haben wir dann nicht ausprobiert. Aber Eibe wurde die letzten 2 Jahre auf Mais- und Drückjagden geführt, also ganz Jagdhund und daher normal.
Abends kurze Besprechung mit Ehemann und Entscheidung getroffen, wir nehmen Eibe, zumal wir diese Rasse auch als Jagdhunderasse als erste bewusst wahrgenommen haben, als wir unsere Jagdausbildung vor Jahren gemacht haben. Unser Jagdausbilder führte eine Deutsch Langhaarhündin und schon damals fanden wir diese Rasse soo toll.
Da Eibe bisher Zwingerhaltung gewöhnt war, scheuchte ich dann meinen Mann am Samstag stundenlang durch unseren Garten, um alles mit Zwinger- und Zaunelementen dicht zu machen und um unter unserem Carport einen Zwinger zu bauen. Alles war fertig, Türen, Futterelemente usw., da kam die Ansage von meinem Mann: "So ein Blödsinn, der Hund kommt direkt ins Haus, er will keinen Hund im Zwinger" Ok, alles wieder abgebaut, neue riesige Körbchen für alle Zimmer gekauft und dann am Sonntag Eibe abgeholt.
Sie hat auch sofort meinen Mann begrüßt und nach traurigem Abschied nehmen von der Familie, saß Eibe bei uns im Kofferraum, auf der gesamten 1 1/2 stündigen Fahrt ganz ruhig. Bei uns angekommen, erkundigte Eibe vorsichtig die neue Umgebung, Garten ok, und vorsichtig auch über Terrasse ins Haus. Manche Geräusche fand sie komisch, Kaffeemaschine z.B., aber interessiert und immer uns hinterher. Auch unseren Freunden (direkte Nachbarn) wurde sie vorgestellt und schon da merkte man, Eibe ist ein Schmusehund.
Eibe lebte sich schnell ein, kannte ja Autofahren, blieb auch alleine ohne Stress und ist absolut gut erzogen. Das einzige "Problem" war und ist natürlich, dass sie sich in der Natur sehr fürs Jagen interessiert, soll sie ja auch, aber nicht immer, daher erst mal Reviergänge und sonstige Runden an laaanger Feldleine und üben auf Pfiff zurückzukommen. Hier kann gesagt werden, dass Eibe jetzt schon ohne Leine gehen kann, bis zu einem bestimmten Radius natürlich, aber alles in kleinen Schritten.
Natürlich musste Eibe auch den Wohnmobiltest mit uns machen, also fuhren wir noch kurzfristig für ein Wochenende nach Holland. Erst wollte sie nicht einsteigen, aber dann merkte sie, oh toll! Noch ein neues Zuhause. Am Strand ließen wir sie dann ganz mutig ohne Leine laufen (hier sind ja keine Rehe und Wildscheine, kann ja nicht passieren, ha- ha). Zuerst fand sie auch Bällchen holen super, auch aus dem Meer, aber dann....... toll - Möven am Strand und im Wasser nix wie hinterher und dann noch ein wenig in den Dünen Kaninchen aufstöbern. Gut, kein Problem, Eibe kam immer wieder und hatte viel Spaß und wir haben gelernt, ein Jagdhund findet immer etwas zum Jagen, so z.B. später auch in Bonn beim Shoppen... Tauben!...).
Jedenfalls freuen wir uns schon, mit Eibe diverse Urlaube im Wohnmobil zu verbringen.
Da ich das Gefühl hatte, es ist schon eine enge Bindung entstanden, wagte ich es auch schon nach wenigen Wochen, Eibe auf einer Drückjagd zu führen. Natürlich bekam sie vorher noch eine Schutzweste verpasst und ein Ortungsgerät wurde ausgeliehen. Und es war ein wundervolles Erlebnis mit ihr. Sie suchte selbstständig Wild auf, stöberte und kam immer wieder voller Freude und Passion zu mir zurück. Noch auf 2 weiteren Jagden nahm ich sie mit und ich glaube, das hat uns dann endgültig als Team zusammengeschweißt.
In diesem Team werden Eibe und ich dann versuchen, dieses Jahr die Brauchbarkeitsprüfung zu bestehen und noch viel zusammen zu lernen und zu erleben.
Auch in der Familie, bei Freunden und anderen Hundefreunden hat sich Eibe gut eingelebt und freut sich über jeden Besuch. Vor allem mit Hundebesuch hat sie ausgesprochen viel Spaß bei uns im Garten (Vor Eibe hatten wir einen schönen Rasen, nun haben wir eine Hundematschepatschewiese! Aber einen schönen Rasen kann jeder haben!)
Ich glaube manchmal an Schicksal und mit Eibe ist es so:
Unser Bodo hat uns unsere Eibe geschickt und er hätte sie auch super gefunden, es ist so, als wenn sie schon immer bei uns ist. Es passt einfach!!!
Kathrin Stehle und Eibe