Jägerhunde e.V.
Seit 2014 widmet sich der gemeinnützige Verein Jägerhunde e. V. der Hilfe von Jagdhunden verschiedenster Rassen und deren Haltern. Die nicht nur unter Jägern weitverbreitete Meinung, dass Jagdhunde in Deutschland nicht im Tierschutz landen, trifft heute leider nicht mehr zu.
Unterschiedlichste Gründe führen zur Abgabe und im schlimmsten Fall auch zum Aussetzen der edlen Jagdhelfer. Gerade in der heutigen, für viele unsichere Zeit, mit den enorm gestiegenen Kosten, ist zu befürchten, dass auch in der Zukunft Jagdhunde nicht mehr entsprechend versorgt werden können und das in der Zukunft so bleiben wird.
Dabei ist nicht immer eine fahrlässige, leichtfertige Anschaffung die Ursache der Abgabe. Häufig sind die Halter durch geänderte Lebensumstände, wie Umzug, Scheidung oder Tod des Hundeführers gezwungen, den lieb gewonnenen Begleiter abzugeben.
Zudem hat die Corona-Pandemie einiges verändert. Im ersten Coronajahr waren Hunde und auch Jagdhunde Mangelware. Da die Nation im Homeoffice weilte und man vermeintlich Zeit für die Ausbildung hatte, wurden dann Tiere, genauer gesagt Jagdhunde angeschafft, die jetzt, wo sich das Leben wieder normalisiert, genauso „entsorgt“ werden. Hunde aus der Coronazeit sind teilweise schlecht bis gar nicht erzogen, dominant oder sogar „gefährlich“.
Hier tragen wir eine besondere Verantwortung in der Vermittlung.
Ziel
Unser Hauptziel ist es grundsätzlich, einen geeigneten Halter unter Berücksichtigung aller jagdhundespezifischen und individuellen Eigenschaften des Hundes zu finden. Jede Vermittlung ist so individuell wie Jagdhund und Hundeführer. In dem Sinne machen wir eine Partnervermittlung, damit der Jagdhund nicht zum „Wanderpokal“ wird.
Trotz der allumfassenden Möglichkeiten sich über die Eigenschaften von Jagdhunderassen zu informieren, finden sich immer mehr Hunde bei Jägerhunde e. V. ein, die leichtfertig angeschafft wurden. Meistens spielen hierbei die optischen Eigenschaften des Hundes eine größere Rolle als das Charakterprofil. „Modehunde“, wie Weimaraner, Magyar Vizsla, Englisch Setter und Münsterländer und Co. entsprechen dem Schönheitsideal vieler Menschen, was wiederum dazu führt, dass gerade diese Rassen zahlreich aus gewerbsmäßiger Zucht in den Handel kommen.
Viele Halter sind nach dem Welpenalter bereits mit dem enormen Arbeitswillen der Arbeitshunde überfordert, kommt dann noch der angewölfte Jagd- und Schutztrieb sowie Wildschärfe dazu, werfen viele, auch Jäger, die „Flinte ins Korn“. Wurde die konsequente Ausbildung im Welpenalter versäumt, stellt es die Halter vor unlösbare Aufgaben. Oft folgt dann die Abgabe des Jagdhundes als letzte Konsequenz.
Hier ist Hilfe notwendig, die von Jägerhunde e. V. bundesweit angeboten wird. Ist der Hund in einem guten gesundheitlichen Zustand und zeigt keine Charakterschwächen, kann die Vermittlung an geeignete neue Halter durchgeführt werden.
Ist das nicht der Fall, müssen individuelle Lösungen gefunden werden.
Vermittlung
Die Vorstellung unserer Schützlinge findet über unsere Homepage und in den sozialen Netzen statt. Der Kerninhalt der Homepage umfasst die Beschreibung der zur Vermittlung stehenden Jagdhunde. Für befreundete Tierheime wird eine Rubrik „Vermittlungshilfe“ angeboten.
Eine Vielzahl ernsthafter Interessenten lässt sich über diesen Weg vormerken. Diesen wird ermöglicht, über die Beschreibung hinausgehende Informationen über ein Interessentenformular oder über die in der Beschreibung angegebene Kontaktperson abzurufen.
Das Ziel von Jägerhunde e. V. ist es, Jagdhunde insbesondere an Jäger zu vermitteln, was nach wie vor nicht immer ganz einfach ist, da die Vorurteile gegenüber Tierschutzhunden leider oft unbegründet häufig sind. Es scheint sich aber in dieser Hinsicht eine positive Entwicklung abzuzeichnen, was nicht zuletzt auf eine gelungene Informationspolitik und die guten und seriösen Erfahrungen im Rahmen der Vermittlung zurückzuführen ist.
Zugegeben eignet sich nicht jeder Jagdhund gleichermaßen zur Jagd. Das ist einerseits auf die fehlende Ausbildung und nicht jagdliche Führung und andererseits auch bei ausgebildeten Hunden auf die unsachgemäße Führung zurückzuführen.
Diese Jagdhunde werden dann bevorzugt in Ersatzbeschäftigungen wie Rettungshundearbeit oder Mantrailing vermittelt.
Bei einigen unserer Schützlinge reicht aber auch eine Vermittlung an einen sportlich aktiven oder bewegungsfreudigen Halter aus.